Signifikantes Wachstum als Treiber für höhere Profitabilität
Chemtech erzielte 2019 abermals ein zweistelliges Wachstum beim Bestellungseingang, Umsatz und operativen EBITA. Die operative ROSA verbesserte sich ebenfalls weiter. Mit der Akquisition von GTC Technology verschaffte sich Sulzer Zugang zum attraktiven Geschäft mit lizenzierten Technologien.
Eintritt ins Technologielizenzgeschäft
Die wachsende petrochemische Industrie treibt die Nachfrage nach Technologieanbietern weiter an. Mit der Übernahme des US-Unternehmens GTC Technology Ende April 2019 ergänzte Sulzer sein Chemiegeschäft mit proprietären Prozessen und Systemen zur Herstellung von Aromaten und anderen Petrochemikalien. Die Akquisition passt hervorragend zu Sulzer, denn sie ermöglicht den Markteintritt in das attraktive Technologielizenzgeschäft und verringert gleichzeitig die Zyklizität des eigenen Geschäfts.
Die Akquisition von GTC Technology trug 2019 zum starken Wachstum von Bestellungseingang und Umsatz bei, gestützt auf einen intakten Investmentzyklus in den Sektoren Petrochemie und Raffinerie. Indem wir unser Know-how aus der Petrochemie für Anwendungen im Bereich erneuerbare Energien nutzen, unterstützen wir die Bemühungen von Quantafuel und Steelanol, eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren.
Torsten Wintergerste, Divisionsleiter Chemtech
Kennzahlen Chemtech
in Mio. CHF |
2019 |
2018 |
Veränderung in +/–% |
+/–% bereinigt 1) |
+/–% organisch 2) |
Bestellungseingang |
670.0 |
600.1 |
11.6 |
12.8 |
6.5 |
Bruttomarge des Bestellungseingangs |
30.4% |
31.3% |
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Auftragsbestand am 31. Dezember |
385.3 |
345.9 |
11.4 |
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Umsatz |
664.0 |
563.2 |
17.9 |
19.0 |
12.7 |
EBIT |
54.0 |
14.5 |
271.8 |
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opEBITA |
63.8 |
50.0 |
27.5 |
30.0 |
24.0 |
opROSA |
9.6% |
8.9% |
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Mitarbeitende (Anzahl Vollzeitstellen) am 31. Dezember |
3’803 |
3’063 |
24.2 |
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1) Bereinigt um Währungseffekte.
2) Bereinigt um Akquisitions- und Währungseffekte.
Förderung der Kreislaufwirtschaft
Dank der führenden Position bei Trenntechnologien spielt Sulzer eine Schlüsselrolle bei der Förderung der zyklischen Ressourcennutzung. Während weltweit neue Möglichkeiten für einen nachhaltigeren Umgang mit Kunststoffen erforscht werden, erhielt die Division Chemtech von Quantafuel den Auftrag für die Lieferung einer Fraktionierungsanlage für deren Pilotfabrik, in der bisher nicht wiederverwertbare Polymere in Treibstoff umgewandelt werden. Die Anlage in Dänemark ist die erste vieler weltweit geplanter Werke für die Umwandlung von Plastik zu Treibstoff. Quantafuel hat sich zudem entschieden, die Zusammenarbeit mit Sulzer für zukünftige Projekte weiterzuführen.
Überdies liefert Chemtech Destillationsanlagen für das von der EU finanzierte Projekt „Steelanol“, das eine Umwandlung von Kohlenstoffemissionen in Biotreibstoffe anstrebt. Chemtech nutzt das petrochemische Know-how für die Entwicklung von Anwendungen im Bereich erneuerbarer Energien. So unterstützt die Division den Stahlkonzern ArcelorMittal bei der Umwandlung von Kohlenstoff zu nachhaltigem Bioethanol in dessen Stahlwerk im belgischen Gent.
Starkes Wachstum beim Bestellungseingang
Chemtech verzeichnete ein Wachstum beim Bestellungseingang von 12.8%, basierend auf einer soliden Leistung der Geschäftseinheiten Trenntechnologie und Tower Field Services. Die jüngst übernommene GTC Technology trug ebenfalls zum organischen Wachstum bei. Die Region Asien-Pazifik steigerte ihren Bestellungseingang kräftig um 42.9%. Der Bestellungseingang in Nordamerika nahm um 17.4% zu, wohingegen er in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) um 7.3% niedriger ausfiel. Hintergrund war ein Basiseffekt und die Tatsache, dass 2018 dort einige Grossaufträge verbucht worden waren.
Bestellungseingang nach Marktsegmenten
Bestellungseingang nach Regionen
Markante Umsatz- und Profitabilitätszunahme
Wie beim Bestellungseingang vermochte die Division auch beim Umsatz nach einem bereits starken Jahr 2018 nochmals deutlich um 19.0% zuzulegen. Eine Entwicklung, die vom hohen Auftragsbestand und weiteren Effizienzsteigerungen in den Werken gestützt wurde. GTC Technology trug CHF 35.4 Millionen zum Umsatz bei.
Auf Basis der höheren Volumen und Effizienzgewinne nahm das operative EBITA 2019 stark zu, was in einer operativen ROSA von 9.6% resultierte. Dies entspricht einer Steigerung von 70 Basispunkten gegenüber 2018.
Kennzahlen zur Arbeitssicherheit 2019
Die Sicherheitsbemühungen von Chemtech haben sich im Berichtsjahr ausgezahlt. Die Division konnte die Unfallhäufigkeit von 1.8 Fällen pro Million Arbeitsstunden im Jahr 2018 auf 0.6 Fälle senken. Die Schwere der Unfälle (ASR) liess nach und betrug 41.5 Ausfalltage pro Million Arbeitsstunden (2018: 80.4).
Diese Verbesserung ist das Resultat eines Bewusstseinswandels mit stärkerem Fokus auf unsicherem Arbeitsverhalten statt auf unsicheren Arbeitsbedingungen. Die Sicherheitsrundgänge haben sich ebenfalls als sehr wirksam erwiesen. Überdies wurde die Division erneut nach den Normen ISO 14001 und OHSAS 18001 zertifiziert. Weitere Informationen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz des Unternehmens finden sich im Kapitel „Arbeitssicherheit“.
Sofern nicht anders angegeben, basieren alle Veränderungen zum Vorjahr auf währungsbereinigten Werten.
Abkürzungen
EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern
opEBITA: Operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Amortisationen
opROSA: Operative Umsatzrendite
Die Definition der alternativen Leistungskennzahlen finden Sie unter „Ergänzende Informationen“ im Finanzteil (nur in englischer Sprache verfügbar).