– Lagebericht – Finanzbericht
Starker Umsatz und Profitabilität auf neuem Höchststand
Anmerkung: Sofern nicht anders angegeben, basieren alle Veränderungen zum Vorjahr auf währungsbereinigten Werten und nehmen ausschliesslich Bezug auf fortgeführte Aktivitäten. Bei den Bilanzpositionen und Cashflow-KPIs wird der Einfluss der nicht fortgeführten Aktivitäten spezifisch beschrieben.
Der Bestellungseingang stieg einschliesslich der Akquisitionen um 3.6%, organisch um 0.9%. Das Umsatzvolumen erhöhte sich um 6.0% bzw. um 3.5% ohne Akquisitionen, trotz der schwierigen Bedingungen durch Unterbrechungen in der Lieferkette. Die operationelle Profitabilität erzielte in allen Divisionen neue Höchstwerte und führte bei Sulzer zu einem Rekordhoch von 9.3%. Der solide Free Cash Flow belief sich auf CHF 238.7 Millionen, einschliesslich CHF 28.2 Millionen aus nicht fortgeführten Aktivitäten.
Solider Bestellungseingang mit günstigem Geschäftsmix
Der Bestellungseingang stieg gegenüber 2020 um 3.6% auf CHF 3’167.6 Millionen, gestützt auf ein organisches Wachstum von 0.9% und CHF 82.9 Millionen aus Akquisitionen. Die Währungsumrechnungseffekte wirkten sich mit CHF 8.8 Millionen positiv auf den Bestellungseingang aus. Die Bruttomarge des Bestellungseingangs stieg infolge eines besseren Geschäftsmixes nominal um 0.5 Prozentpunkte auf 33.1%.
Trotz eines weiterhin schwierigen Marktumfelds erzielte Sulzer 2021 erneut starke Ergebnisse. Unsere proaktiven Massnahmen zur Minderung des erwarteten Rückgangs im Energiebereich haben sich als erfolgreich erwiesen. Gleichzeitig konnten wir das Wachstum in den anderen Geschäftsbereichen vorantreiben. Unsere zielgerichtete Umsetzung führte zu einem starken Wachstum, einer rekordhohen Profitabilität und einem weiteren Jahr mit robustem Free Cash Flow.”
Jill LeeChief Financial Officer
Der Anstieg des Bestellungseingangs in den Marktsegmenten Wasser und Industrie von Flow Equipment konnte den erwarteten Rückgang im Energiesektor mehr als ausgleichen und ermöglichte ein Wachstum von 1.8% (–3.9% organisch) in der Division. Der Bestellungseingang im Marktsegment Wasser stieg deutlich um 29.9%, dank 11.4% organisches Wachstum und CHF 73.6 Millionen aus der Akquisition von Nordic Water. Die Bestellungen im Bereich Industrie verzeichneten einen Anstieg um 6.9%, während das Marktsegment Energie aufgrund der schwächeren Marktbedingungen und der anhaltenden Selektivität bei den Bestellungen um 22.6% zurückging. In der Division Services stiegen die Bestellungen um 2.8%, unterstützt durch ein organisches Wachstum von 2.0% und CHF 9.3 Millionen aus Akquisitionen. In allen Regionen konnte ein Wachstum verzeichnet werden, mit Ausnahme der Region Asien-Pazifik (APAC), in der die pandemiebedingten Einschränkungen weiterhin am stärksten ausgeprägt waren. Der Bestellungseingang von Chemtech stieg um 8.8% durch Zuwächse in den USA und China sowie dem zunehmenden Geschäftserfolg im Marktsegment Erneuerbare Energien, das mittlerweile 13.6% des Bestellungseingangs der Division ausmacht.
Per 31. Dezember 2021 belief sich der Auftragsbestand auf CHF 1’724.1 Millionen (31. Dezember 2020: CHF 1’676.8 Millionen). Die Währungsumrechnungseffekte erhöhten den Auftragsbestand um CHF 27.5 Millionen.
Bestellungen
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2021 |
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2020 1) |
Bestellungseingang aus fortgeführten Aktivitäten |
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3’167.6 |
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3’049.2 |
Bruttomarge des Bestellungseingangs aus fortgeführten Aktivitäten |
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33.1% |
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32.6% |
Auftragsbestand aus fortgeführten Aktivitäten am 31. Dezember |
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1’724.1 |
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1’676.8 |
1) Die Vergleichsperiode wurde aufgrund nicht fortgeführter Geschäftsaktivtäten angepasst (Details sind im Anhang 7 der konsolidierten Jahresrechnung erläutert).
Robustes Umsatzwachstum in allen Divisionen
Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um 6.0% zu und belief sich auf CHF 3'155.3 Millionen. Das organische Wachstum belief sich auf 3.5%, während Akquisitionen CHF 71.7 Millionen zum organischen Wachstum und die positiven Währungsumrechnungseffekte CHF 11.0 Millionen beitrugen.
In der Division Flow Equipment stieg der Umsatz um 6.9% (2.0% organisch). Der Umsatz im Wassersegment erhöhte sich deutlich um 22.7%. Akquisitionen in Höhe von CHF 63.6 Millionen und ein solides organisches Wachstum von 7.0% trugen zu dieser Entwicklung bei. Auch das Industriesegment legte kräftig zu und erreichte ein organisches Wachstum von 6.5%. Durch die positive Wachstumsdynamik in den Marktsegmenten Wasser und Industrie konnte der Umsatzrückgang im Energiebereich (4.9%) mehr als ausgeglichen werden. Die Division Services verzeichnete in allen Regionen ein Umsatzwachstum, mit Ausnahme der Region Asien-Pazifik. Hier führten die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu einer verhaltenen Marktentwicklung. Dennoch legte der Umsatz in der Division Services im Vergleich zum Vorjahr um 3.5% (2.7% organisch) zu. In der Division Chemtech erhöhte sich der Umsatz deutlich um 8.4%. Dies ist auf eine erfolgreiche Umsetzung in China und eine geringere Auswirkung von Lockdowns im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen.
Höhere Bruttomarge
Dank eines gestiegenen Umsatzvolumens, eines höheren Anteils am margenstarken Geschäft und der positiven Auswirkungen der umgesetzten Kostenmassnahmen stieg die Bruttomarge auf 30.0% (2020: 29.4%). Dies führte zu einem nominal höheren Bruttogewinn von CHF 74.5 Millionen auf CHF 946.9 Millionen (2020: CHF 872.4 Millionen).
Operationelle Profitabilität mit 9.3% auf neuem Höchststand
Das operationelle Ergebnis belief sich auf CHF 293.3 Millionen im Vergleich zu CHF 255.0 Millionen im Jahr 2020, ein Anstieg von 14.1%. Der höhere Bruttogewinn aufgrund des gestiegenen Umsatzes und eines besseren Geschäftsmixes wurde durch Einsparungen in Höhe von CHF 40 Millionen, die sich aus schnell umgesetzten Strukturmassnahmen im Energiegeschäft und fortgesetzter Ausgabendisziplin ergaben, weiter unterstützt.
Die operationelle Profitabilität aus fortgeführten Aktivitäten erreichte ein Rekordhoch von 9.3% (2020: 8.6%), wobei alle drei Divisionen einen neuen Höchststand verzeichneten:
- Flow Equipment erzielte 5.9% (2020: 4.3%) dank eines positiven Mixeffekts durch starke Umsätze in den Marktsegmenten Wasser und Industrie im Vergleich zu rückläufigen Umsätzen im Energiebereich und unterstützt durch zügig durchgeführte Korrekturmassnahmen im energiebezogenen Geschäft.
- Die Division Services erreichte 14.2% (2020: 13.9%), dank striktem Margenmanagement in einem aktiven Markt, in dem Sulzer sich erfolgreich abheben konnte.
- Chemtech verbesserte sich auf 10.0% (2020: 9.6%) durch betriebliche Effizienzsteigerung bei höherem Volumen.
Überleitung vom EBIT zum operationellen Ergebnis
in Mio. CHF |
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2021 |
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2020 2) |
EBIT aus fortgeführten Aktivitäten |
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221.8 |
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132.5 |
Amortisation |
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50.2 |
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46.7 |
Wertminderungen von immateriellen Anlagen und Sachanlagen |
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4.2 |
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9.4 |
Restrukturierungskosten |
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9.5 |
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52.6 |
Nicht operative Positionen 1) |
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7.7 |
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13.8 |
Operationelles Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten |
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293.3 |
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255.0 |
1) Übrige nicht operative Positionen beinhalten wesentliche akquisitionsbezogene Kosten, Gewinne und Verluste aus dem Verkauf von Geschäftsbereichen oder Immobilien (inklusive aufgelöster Rückstellungen) und bestimmte nicht operative Positionen, die nicht wiederkehrend sind oder nicht regelmässig in dieser Grössenordnung auftreten.
2) Die Vergleichsperiode wurde aufgrund nicht fortgeführter Geschäftsaktivtäten angepasst (Details sind im Anhang 7 der konsolidierten Jahresrechnung erläutert).
Berechnung von Umsatzrendite (ROS) und operationeller Profitabilität
in Mio. CHF |
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2021 |
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2020 1) |
EBIT |
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221.8 |
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132.5 |
Umsatz |
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3’155.3 |
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2’967.8 |
ROS aus fortgeführten Aktivitäten |
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7.0% |
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4.5% |
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Operationelles Ergebnis |
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293.3 |
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255.0 |
Umsatz |
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3’155.3 |
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2’967.8 |
Operationelle Profitabilität aus fortgeführten Aktivitäten |
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9.3% |
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8.6% |
1) Die Vergleichsperiode wurde aufgrund nicht fortgeführter Geschäftsaktivtäten angepasst (Details sind im Anhang 7 der konsolidierten Jahresrechnung erläutert).
Umsatzrendite liegt bei 7.0%
Sulzers Einmalaufwendungen beliefen sich auf CHF 21.4 Millionen (2020: CHF 75.8 Millionen). Diese stehen hauptsächlich im Zusammenhang mit den Anfang 2020 eingeleiteten strukturellen Massnahmen zur Reduzierung der energiebezogenen Aktivitäten von Sulzer. Das EBIT betrug CHF 221.8 Millionen und stieg damit nominal um 67.4%, verglichen mit CHF 132.5 Millionen im Vorjahr. Die Umsatzrendite (Return on Sales) lag bei 7.0% gegenüber 4.5% im Jahr 2020.
Finanzergebnis
Der Zinsaufwand für Anleihen und Leasingverbindlichkeiten erhöhte sich auf CHF 22.5 Millionen (2020: CHF 20.6 Millionen). Damit stieg der Finanzaufwand auf CHF 21.7 Millionen (2020: CHF 20.5 Millionen).
Niedrigere effektive Steuerquote
Der Ertragssteueraufwand erhöhte sich aufgrund des gestiegenen Vorsteuerertrags auf CHF 57.2 Millionen (2020: CHF 39.8 Millionen). Die Konzernsteuerquote sank von 35.8% im Vorjahr auf 28.9% für 2021. Dieser Rückgang ist auf geringere Restrukturierungsaufwendungen ohne entsprechende Steuereffekte und auf eine leicht veränderte geografische Verteilung des Ergebnisses vor Steuern zurückzuführen.
Höherer Kern-Nettogewinn
Im Jahr 2021 stieg der Nettogewinn aus fortgeführten Aktivitäten auf CHF 140.7 Millionen gegenüber CHF 71.5 Millionen im Vorjahr. Der Kern-Nettogewinn aus fortgeführten Aktivitäten ohne steuerbereinigte Effekte nicht operativer Positionen belief sich auf CHF 195.3 Millionen, verglichen mit CHF 165.6 Millionen im Jahr 2020. Der unverwässerte Gewinn je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten stieg im Jahr 2021 von CHF 2.00 im Vorjahr auf CHF 4.10.
Überleitung vom Nettogewinn zum Kern-Nettogewinn
in Mio. CHF |
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2021 |
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2020 2) |
Nettogewinn aus fortgeführten Aktivitäten |
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140.7 |
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71.5 |
Amortisation |
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50.2 |
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46.7 |
Wertminderungen von immateriellen Anlagen und Sachanlagen |
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4.2 |
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9.4 |
Restrukturierungskosten |
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9.5 |
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52.6 |
Nicht operative Positionen 1) |
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7.7 |
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13.8 |
Steuereffekt auf oben aufgeführte Positionen |
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–17.0 |
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–28.4 |
Kern-Nettogewinn aus fortgeführten Aktivitäten |
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195.3 |
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165.6 |
1) Übrige nicht operative Positionen beinhalten wesentliche akquisitionsbezogene Kosten, Gewinne und Verluste aus dem Verkauf von Geschäftsbereichen oder Immobilien (inklusive aufgelöster Rückstellungen) und bestimmte nicht operative Positionen, die nicht wiederkehrend sind oder nicht regelmässig in dieser Grössenordnung auftreten.
2) Die Vergleichsperiode wurde aufgrund nicht fortgeführter Geschäftsaktivtäten angepasst (Details sind im Anhang 7 der konsolidierten Jahresrechnung erläutert).
Abspaltung von medmix
Die Aktionäre der Sulzer AG haben an der ausserordentlichen Generalversammlung vom 20. September 2021 die vorgeschlagene vollständige Abspaltung der Division Applicator Systems (später umbenannt in medmix) genehmigt. Die Abspaltung erfolgte über einen Aktiensplit im Verhältnis 1:1, das heisst, jeder Aktionär erhielt je Sulzer-Aktie zusätzlich eine Aktie von medmix.
Aus diesem Grund hat Sulzer die Berichtsdaten des Unternehmens für das laufende Jahr und die Vorjahre in „ fortgeführte“ und „ nicht fortgeführte“ Aktivitäten aufgeteilt. Die nicht fortgeführten Aktivitäten umfassen die operationellen Ergebnisse der Division Applicator Systems und bestimmte Unternehmensaktivitäten, die der Division Applicator Systems vor der Abspaltung am 20. September 2021 zuzurechnen sind.
Die Zustimmung der Aktionäre zur Abspaltung der Division Applicator Systems machte den Ausweis einer Ausschüttungsverbindlichkeit erforderlich, die zum Zeitwert der Division Applicator Systems bewertet wurde und mit den Gewinnrücklagen verrechnet wurde.
Der Nettogewinn aus nicht fortgeführten Aktivitäten belief sich auf CHF 1’278.3 Millionen und setzte sich zusammen aus einem Nettogewinn aus nicht fortgeführten Geschäftsaktivitäten von CHF 23.2 Millionen für das Jahr bis zum Datum der Abspaltung und einem Gewinn aus der Ausbuchung des Nettovermögens von CHF 1’255.1 Millionen. Der Gewinn aus der Ausbuchung des Nettovermögens ergibt sich hauptsächlich aus der Differenz der Ausschüttungsverbindlichkeit der Division Applicator Systems in der Höhe von CHF 1’485.6 Millionen und dem Nettovermögen der Division von CHF 244.2 Millionen zum Zeitpunkt der Abspaltung. In der Bilanz wird das Eigenkapital um den Nettogewinn aus nicht fortgeführten Aktivitäten in der Höhe von CHF 1’278.3 Millionen erhöht und durch die Ausbuchung der mit der Abspaltung verbundenen Ausschüttungsverbindlichkeit von CHF 1’485.6 Millionen ausgeglichen. Die Details zur Erfolgsrechnung, zu den Segmentinformationen sowie zur Bilanz der nicht fortgeführten Aktivitäten sind in Anhang 7 der konsolidierten Jahresrechnung aufgeführt.
Überleitung vom Nettogewinn aus fortgeführten Aktivitäten zum Nettogewinn
in Mio. CHF |
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2021 |
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2020 |
Nettogewinn aus fortgeführten Aktivitäten |
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140.7 |
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71.5 |
Nettogewinn aus nicht fortgeführten Aktivitäten, vor Gewinn auf ausgebuchten Nettoaktiven |
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23.2 |
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15.6 |
Gewinn auf ausgebuchten Nettoaktiven 1) |
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1’255.1 |
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– |
Nettogewinn |
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1’418.9 |
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87.2 |
1) Details sind im Anhang 7 der konsolidierten Jahresrechnung erläutert.
Wichtige Bilanzpositionen nach der Abspaltung von medmix
Anmerkung: Im Gegensatz zu den vorangegangenen Abschnitten über die Bestellungen und die Erfolgsrechnung werden sowohl die Bilanz als auch die Cashflow-Bewegungen von den nicht fortgeführten Aktivitäten beeinflusst. Die entsprechenden Beträge werden dort genannt, wo sie von Bedeutung sind; Weitere Informationen finden Sie in Anhang 7 der konsolidierten Jahresrechnung.
Die Bilanzsumme lag am 31. Dezember 2021 bei CHF 5’010.4 Millionen und somit CHF 356.5 Millionen unter dem Wert vom 31. Dezember 2020. Die langfristigen Vermögenswerte verringerten sich um CHF 445.7 Millionen auf CHF 1’834.2 Millionen, CHF 632.7 Millionen davon entfallen auf die Abspaltung von medmix. Die nicht fortgeführten medmix-Aktivitäten führten zu einer Verringerung des Goodwills in Höhe von CHF 265.4 Millionen, der sonstigen immateriellen Vermögenswerte von CHF 143.9 Millionen, der Sachanlagen von CHF 165.0 Millionen und des Leasingvermögens von CHF 51.6 Millionen. Bei den fortgeführten Aktivitäten bewirkten die im Jahr 2021 getätigten Akquisitionen einen Anstieg des Goodwills um CHF 56.6 Millionen sowie der sonstigen immateriellen Vermögenswerte um CHF 79.7 Millionen. Weitere Erhöhungen in den fortgeführten Aktivitäten betrafen Sachanlagen (CHF 13.7 Millionen) sowie das Leasingvermögen (CHF 19.5 Millionen).
Die Vorräte verringerten sich um CHF 39.5 Millionen (davon CHF 71.8 Millionen im Zusammenhang mit medmix), die Vertragsvermögenswerte erhöhten sich um CHF 84.5 Millionen, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verringerten sich um CHF 49.9 Millionen (CHF 40.7 Millionen im Zusammenhang mit der Abspaltung von medmix), während die sonstigen kurzfristigen Forderungen und aktiven Rechnungsabgrenzungsposten um CHF 7.8 Millionen zurückgingen.
Die flüssigen Mittel erhöhten sich um insgesamt CHF 382.2 Millionen. Ausschlaggebend dafür waren neben der laufenden Cashflow-Entwicklung und dem Mittelabfluss für Akquisitionen die Rückzahlung eines Darlehens von CHF 430.2 Millionen durch medmix, die Übertragung von flüssigen Mitteln in Höhe von CHF 85.9 Millionen an medmix, eine Abnahme der kurzfristigen Finanzanlagen um CHF 278.4 Millionen und eine Verringerung der Finanzschulden um CHF 213.0 Millionen.
Das gesamte Fremdkapital sank um CHF 218.7 Millionen und lag zum 31. Dezember 2021 bei CHF 3’731.1 Millionen. Die kurz- und langfristigen Finanzschulden reduzierten sich wie oben beschrieben zusammen um CHF 213.0 Millionen, was hauptsächlich auf die Rückzahlung einer Anleihe zurückzuführen ist. Weitere Faktoren waren die Verringerung der Leasingverbindlichkeiten um CHF 30.9 Millionen (davon CHF 51.1 Millionen im Zusammenhang mit medmix), ein Anstieg der nicht ausbezahlten Dividendenzahlungen (CHF 43.5 Millionen), ein Zuwachs bei den sonstigen Rückstellungen (CHF 64.8 Millionen) und Vertragsverbindlichkeiten (CHF 24.0 Millionen), ein Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (CHF 34.0 Millionen) und eine Abnahme der leistungsorientierten Vorsorgeverbindlichkeiten (CHF 47.3 Millionen). Ursächlich für die Abnahme der kurzfristigen Verbindlichkeiten um insgesamt CHF 81.0 Millionen ist die Abspaltung von medmix.
Das Eigenkapital sank um CHF 137.8 Millionen auf CHF 1’279.3 Millionen. Dies ist hauptsächlich auf die Ausschüttung einer Dividende (CHF 137.4 Millionen, davon CHF 2.1 Millionen an Minderheitsanteile) und den Erwerb von Minderheitsanteilen (CHF 17.3 Millionen) zurückzuführen. Sonstige Veränderungen des Eigenkapitals umfassten den Nettogewinn einschliesslich der nicht fortgeführten Aktivitäten in Höhe von CHF 1’418.9 Millionen, der durch die Ausbuchung einer mit der Abspaltung verbundenen Ausschüttungsverbindlichkeit in Höhe von CHF 1’485.6 Millionen sowie durch die Neubewertung der leistungsorientierten Vorsorgepläne (CHF 88.7 Millionen) ausgeglichen wurde.
Die Nettoverschuldung sank hauptsächlich aufgrund eines Anstiegs der flüssigen Mittel von CHF 414.5 Millionen im Vorjahr auf CHF 66.8 Millionen im Jahr 2021. Das Verhältnis der Nettofinanzschulden zum EBITDA verringerte sich von 1.26 im Vorjahr auf 0.15. Massgeblich hierfür waren der Anstieg des EBITDA und der Rückgang der Nettofinanzschulden.
Anhaltend solider Free Cash Flow
Der Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit belief sich im Vergleich zu CHF 368.7 Millionen im Vorjahr auf CHF 315.9 Millionen. Die nicht fortgeführten Aktivitäten haben CHF 49.0 Millionen beigetragen (2020: CHF 50.6 Millionen). Der Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit wurde durch einen höheren Nettogewinn von CHF 76.7 Millionen (vor dem Gewinn aus der Ausbuchung des Nettovermögens) und positive Entwicklungen der kurzfristigen Handelsaktiva (CHF 18.8 Millionen Nettoeffekt aus der Veränderung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Anzahlungen an Lieferanten und übriges Nettoumlaufvermögen) verbessert. Der Mittelfluss wurde aufgrund des Umsatzwachstums durch höhere Vorräte (Anstieg um CHF 20,8 Millionen im Jahr 2021, verglichen mit einem volumenbedingten Rückgang um CHF 29.7 Millionen im Jahr 2020), grössere Veränderungen im Nettovertragsvermögen (CHF 29.0 Millionen) sowie höhere Steuerzahlungen (CHF 14.9 Millionen) beeinflusst. Der Effekt aus den Veränderungen von Rückstellungen verringerte den Mittelfluss ebenfalls um CHF 50.3 Millionen (insbesondere durch den Aufbau von Restrukturierungsrückstellungen im Jahr 2020 für die energiebezogenen Anpassungsaktivitäten). Der Free Cash Flow erreichte CHF 238.7 Millionen (davon CHF 28.2 Millionen aus nicht fortgeführten Aktivitäten), verglichen mit CHF 272.1 Millionen im Vorjahr. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Überleitung vom Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit zum Free Cash Flow.
Überleitung vom Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit zum Free Cash Flow
in Mio. CHF |
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2021 |
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2020 |
Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit |
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315.9 |
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368.7 |
- davon nicht fortgeführte Aktivitäten |
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49.0 |
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50.6 |
Erwerb von immateriellen Anlagen |
|
–6.9 |
|
–7.5 |
Verkauf von immateriellen Anlagen |
|
0.2 |
|
0.1 |
Erwerb von Sachanlagen |
|
–79.2 |
|
–98.0 |
Verkauf von Sachanlagen |
|
8.7 |
|
8.9 |
Free Cash Flow (FCF) |
|
238.7 |
|
272.1 |
- davon nicht fortgeführte Aktivitäten |
|
28.2 |
|
9.5 |
Der Mittelfluss aus Investitionstätigkeit (CHF +432.3 Millionen, im Vergleich zu CHF –461.8 Millionen im Vorjahr) und der Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit (CHF –382.5 Millionen, im Vergleich zu CHF +236.5 Millionen im Jahr 2020) wurden massgeblich durch den internen Schuldenschnitt im Rahmen der Abspaltung von medmix beeinflusst und sind daher in diesem Zusammenhang zu sehen. Darin enthalten war die Rückzahlung eines Darlehens von CHF 430.2 Millionen durch medmix, die Übertragung von flüssigen Mitteln in Höhe von CHF 85.9 Millionen an medmix, eine Abnahme der kurzfristigen Finanzanlagen um CHF 278.4 Millionen und die Rückzahlung einer Anleihe in Höhe von CHF 210.0 Millionen.
Im Hinblick auf Positionen, die nicht in Zusammenhang mit dem Schuldenschnitt bei medmix stehen, beliefen sich die Mittelflüsse für Akquisitionen auf CHF 123.9 Millionen gegenüber CHF 108.2 Millionen im Jahr 2020. Die Nettoinvestitionen in Sachanlagen (einschliesslich Abgang von Vermögenswerten) betrugen CHF 70.5 Millionen und lagen damit unter den CHF 89.1 Millionen des Vorjahres.
Im Berichtsjahr beliefen sich die Dividendenzahlungen auf CHF 91.9 Millionen, verglichen mit CHF 92.6 Millionen im Jahr 2020. Die Zahlungen für Leasingverbindlichkeiten betrugen CHF 41.1 Millionen (2020: CHF 39.2 Millionen). Die Wechselkursgewinne aus flüssigen Mitteln im Berichtsjahr summierten sich auf CHF 16.5 Millionen, im Vergleich zu den Wechselkursverlusten von CHF 55.7 Millionen im Jahr 2020. Insgesamt sind CHF 9.7 Millionen (2020: CHF 4.4 Millionen) des Mittelflusses aus Investitionstätigkeit und CHF 9.7 Millionen (2020: CHF –42.9 Millionen) des Mittelflusses aus Finanzierungstätigkeit den nicht fortgeführten Aktivitäten zuzurechnen.
Ausblick für 2022
Wir rechnen mit einem anhaltenden Wachstum in unseren Märkten, trotz der Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Pandemie, Engpässen in der Versorgung und Logistik, gestiegenen Inputkosten, einer Verschärfung der Geldpolitik und einem volatilen makroökonomischen Umfeld. Vor diesem Hintergrund ist Sulzer mit einem hohen Auftragsbestand und einer starken Geschäftsdynamik in das Jahr gestartet, der durch die Fokussierung auf das Wachstum der Marktsegmente Wasser und Industrie bei Flow Equipment, den Ausbau unseres Servicegeschäfts und die Stärkung der Führungsposition von Chemtech im Bereich erneuerbare Energien vorangetrieben wurde.
Für 2022 erwartet Sulzer ein organisches Wachstum der Bestellungen von 3 bis 5%. Ohne Einbeziehung des Energiesegments gehen wir von einem organischen Umsatzwachstum von 4 bis 6% aus. Im Vergleich zum Vorjahr wird der Umsatz organisch voraussichtlich um 2 bis 4% wachsen (da der Energiebereich 2021 einen Bestellungsrückgang von 23% verzeichnete und den Umsatz mit 2 Prozentpunkten negativ beeinflussen wird). Die operationelle Profitabilität wird voraussichtlich weiter ansteigen und nahezu 10% des Umsatzes erreichen.
Abkürzungen
EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern
ROS: Umsatzrendite
EBITDA: Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen
FCF: Free Cash Flow
Die Definition der alternativen Leistungskennzahlen finden Sie unter „Ergänzende Informationen“ im Finanzteil (nur in englischer Sprache verfügbar).