Verbesserung in den Bereichen Energie, Wasser und Abfall – 100% erneuerbare Energie an britischen Standorten
Als umweltbewusstes Unternehmen unterstützen wir unsere Kunden beim nachhaltigeren Management ihrer Betriebe. Wir konzentrieren unsere Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten auf Lösungen für die Kreislaufwirtschaft und Energieeffizienz. Zudem setzen wir Anreize für die Entwicklung nachhaltiger Produkte. Im Jahr 2020 ist der Energie- und Wasserverbrauch bei Sulzer zurückgegangen, und unsere Standorte haben weniger Abfall erzeugt. Inzwischen decken 16 unserer 17 Standorte in Grossbritannien ihren Energiebedarf zu 100% aus erneuerbaren Quellen. Im Laufe des Jahres 2021 will Sulzer weitere Anlagen in Europa auf die ausschliessliche Nutzung erneuerbarer Energien umstellen.
Grosse Infrastrukturen sind abhängig von der zuverlässigen, sicheren und effizienten Handhabung von Flüssigkeiten aller Art. Die Lösungen von Sulzer tragen zur Minimierung der ökologischen Auswirkungen bei. Mit unseren innovativen und effizienten Technologien ermöglichen wir den Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen, reduzieren Abfall, vermeiden Umweltverschmutzung und bieten Alternativen zu Produkten mit grossem CO2-Fussabdruck.
Anreize für die Entwicklung nachhaltiger Produkte setzen
Sulzer treibt die Forschung und Entwicklung nachhaltiger Lösungen aktiv voran. Ein zunehmender Teil unseres Entwicklungsbudgets fliesst in Bereiche, die weniger Emissionen erzeugen und Kundenanlagen sicherer machen.
Weil uns Nachhaltigkeit wichtig ist und wir einen finanziellen Anreiz für Mitarbeitende schaffen wollten, haben wir ESG-Kennzahlen in unser Vergütungssystem aufgenommen. ESG-Kennzahlen, also Kennzahlen aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance, sind in den persönlichen Zielen aller Führungskräfte von Sulzer enthalten, die Anspruch auf langfristige Anreize haben. Damit lenken wir das Augenmerk verstärkt auf den Beitrag, den unsere Mitarbeitenden zu einer nachhaltigeren und besseren Zukunft leisten können. Im Jahr 2020 hat das Unternehmen in diesem Bereich viel erreicht, wie die nachstehenden Beispiele zeigen:
- Die Sulzer-Tochter Geka wurde für ihre Nachhaltigkeitsperformance von der renommierten Ratingagentur EcoVadis mit dem Platin-Rating ausgezeichnet. Unser Beauty-Geschäft gehört damit zu den Top-1-Prozent der bewerteten Unternehmen weltweit. Zudem erhielt Geka die Zertifizierung ISCC (International Sustainability and Carbon Certification) – ein unabhängiges, weltweit gültiges System für die Zertifizierung der Nachhaltigkeit von Rohstoffen und Produkten und der Rückverfolgbarkeit entlang der Wertschöpfungskette sowie zur Bestimmung von Treibhausgasemissionen und -einsparungen. Zudem erhielt Geka in Anerkennung ihrer koordinierten Massnahmen zu Klimafragen beim Carbon Disclosure Program (Programm zur Offenlegung der CO2-Emissionen – CDP) ein „B“-Rating und schnitt damit besser ab als ihre Peers („C“- und „D“-Ratings). Im Juli 2020 hat sich das Unternehmen in einem weiteren Schritt auf seinem Weg zur Nachhaltigkeit dazu verpflichtet, den CO2-Fussabdruck in seiner globalen Wertschöpfungskette im Rahmen der Science Based Targets Initiative (SBTi) zu reduzieren.
- Sulzer-Anlagen spielen eine wichtige Rolle bei einem Hochwasserschutzprojekt in Dänemark, das die Gefahren, die mit dem erwarteten Anstieg des Wasserstandes im Ringkøbing Fjord verbunden sind, mindestens für die nächsten 40 Jahre bannen soll. Während des Ausschreibungsverfahrens war die virtuelle Anlagensimulation von Sulzer auch für andere Auftragnehmer eine Hilfe bei der Visualisierung des Standorts.
- Mit der Schaffung eines globalen Entwicklungsteams für biobasierte Produkte und erneuerbare Anwendungen legt die Division Chemtech ihren Innovationsschwerpunkt auf die Umwandlung erneuerbarer Rohstoffe in Oleochemikalien (gewonnen aus natürlichen Rohstoffen, beispielsweise aus pflanzlichen Fetten), Biokraftstoffe, biologische Chemikalien und Biopolymere. Die Division fördert auch die Entwicklung wegweisender Lösungen für das Kunststoff- und Textilrecycling.
Geschäftsbereiche mit unterschiedlich grossen ökologischen Fussabdrücken
Sulzer setzt sich dafür ein, den Wasser- und Energieverbrauch, die erzeugte Abfallmenge und die Treibhausgasemissionen je Arbeitsstunden (whr) von Jahr zu Jahr zu verringern. Da sich unsere Produkte und Dienstleistungen stark voneinander unterscheiden, sind auch die Anforderungen und ökologischen Fussabdrücke sehr unterschiedlich. Die Geschäftseinheiten und die einzelnen Standorte bewerten ihre ökologischen Auswirkungen deshalb individuell und bestimmen ihre Verbesserungsmassnahmen selbst.
Umfassendes Berichterstattungssystem
Sulzer verfügt über ein umfassendes Berichterstattungssystem, um finanzielle und nicht finanzielle Daten auf Standortebene zu erfassen. Die Gesamtzahl der Arbeitsstunden, die als Referenzwert dient, blieb 2020 gegenüber dem Vorjahr konstant, da die hinzugekommenen Arbeitsstunden von neu übernommenen Unternehmen durch coronabedingte Minusstunden ausgeglichen wurden. Die Erhebungsrate der in das System integrierten Standorte blieb hoch: Alle Standorte meldeten Daten zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz, und für 2020 lagen für 80% aller geleisteten Arbeitsstunden Umweltdaten vor (Vorjahr: 79%). Sulzer erhebt nicht finanzielle Daten in zwei unterschiedlichen Berichterstattungszyklen und stellt mit regelmässigen internen Audits die Korrektheit der gemeldeten Zahlen sicher:
- Die Umweltdaten decken den Zeitraum vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020 ab.
- Die Kennzahlen für Personal, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz wurden vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 erhoben.
Reduzierter Energieverbrauch
Aufgrund des wirtschaftlichen Einbruchs und damit verbundenen Umsatzrückgangs haben sich die ökologischen Auswirkungen des Unternehmens insgesamt verringert. Der Gesamtenergieverbrauch im Jahr 2020 ging absolut um 2.7% und pro 1’000 Arbeitsstunden um 2.4% zurück. Der Rückgang des Energieverbrauchs wurde durch die erstmals gemeldeten Energieverbrauchsdaten von fünf neu in das Berichtssystem aufgenommenen Standorten teilweise ausgeglichen. Mit fortschreitender Erholung des chinesischen Marktes nach den Lockdowns stieg auch die Nachfrage bei den Sulzer-Standorten in China. Dies hatte einen erhöhten Energieverbrauch zur Folge – mit einer Steigerung von 23% bei Sulzer Pumps Suzhou und von 12% bei Chemtech Shanghai.
Im Jahr 2020 verringerte sich der Treibhausgas-Fussabdruck in absoluten Zahlen um 6.4% und um 6.3% pro 1’000 Arbeitsstunden. Während die Scope-1-Emissionen stabil blieben, stiegen die Scope-2-Emissionen um 6.4%. Die Umstellung auf ein umfassenderes Set von Emissionsfaktoren führte zu diesem Anstieg. Die Scope-3-Emissionen sanken um 27.8%, was hauptsächlich auf den Rückgang der Geschäftsreisen als Folge der COVID-19-Pandemie zurückzuführen ist. Der Rückgang der Treibhausgasemissionen wurde durch die Umstellung auf erneuerbare Energien an Sulzers britischen Standorten unterstützt. Bis heute sind 16 der 17 Sulzer-Standorte in Grossbritannien auf 100% Strom aus erneuerbaren Quellen umgestiegen, die aus einem Mix aus Bioenergie, Wind, Photovoltaik und Wasserkraft bestehen. Das Unternehmen beabsichtigt, im Jahr 2021 und darüber hinaus weitere Anlagen in Europa auf die ausschliessliche Nutzung erneuerbarer Energien umzustellen.
Energieverbrauch
Sondermüll
Weniger Abfall, geringerer Wasserverbrauch
Die gesamte von Sulzer erzeugte Abfallmenge sank um 6.9%. Die Standorte haben in mehreren Abfallkategorien weniger Abfall erzeugt, was zum Teil auf die fortschreitende Implementierung der LEAN-Prozesse und die aufgrund der Lockdowns reduzierte Produktionskapazität zurückzuführen ist. Insgesamt wäre der Rückgang der Abfallproduktion ohne die fünf neu in das Berichterstattungssystem aufgenommenen Standorte noch höher ausgefallen.
Der Wasserverbrauch von Sulzer sank um 4.1%, obwohl der Verbrauch bei Pumps Equipment Finnland im Rahmen eines speziellen Pumpentestprogramms um rund 24’500 m3 zunahm. Der Grossteil dieser Reduktion ist auf verbesserte Wassermanagementprozesse zurückzuführen.
Kennzahlen
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|
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2020 |
|
2019 |
|
Veränderung in +/–% |
Energie |
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GJ |
|
878’109 |
|
902’751 |
|
–2.7 |
Energieverbrauch je Arbeitsstunden (whr) |
|
GJ je 1’000 whr |
|
36.0 |
|
36.9 |
|
–2.4 |
Stromanteil |
|
% |
|
52.8 |
|
56.6 |
|
|
Gasanteil |
|
% |
|
24.5 |
|
25.3 |
|
|
Treibstoffanteil |
|
% |
|
11.6 |
|
13.8 |
|
|
Brennstoffanteil |
|
% |
|
5.0 |
|
1.3 |
|
|
Fernwärmeanteil |
|
% |
|
3.2 |
|
3.0 |
|
|
Anteil anderer Quellen |
|
% |
|
3 |
|
<1 |
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|
Treibhausgasemissionen (GHG) |
|
Tonnen CO 2 eq. |
|
111’176 |
|
118’805 |
|
–6.4 |
Treibhausgasemissionen je Arbeitsstunden (whr) |
|
Tonnen CO 2 eq. je 1’000 whr |
|
4.5 |
|
4.8 |
|
–6.3 |
GHG Scope 1 1) |
|
Tonnen CO 2 eq. |
|
21’545 |
|
21’245 |
|
1.4 |
GHG Scope 2 2) |
|
Tonnen CO 2 eq. |
|
59’794 |
|
56’214 |
|
6.4 |
GHG Scope 3 3) |
|
Tonnen CO 2 eq. |
|
29’837 |
|
41’346 |
|
–27.8 |
Abfälle |
|
Tonnen |
|
19’546 |
|
20’998 |
|
–6.9 |
Abfälle je Arbeitsstunden |
|
Tonnen je 1’000 whr |
|
0.8 |
|
0.9 |
|
–5.9 |
Nach Behandlungsart: |
|
|
|
|
|
|
|
|
Recycling |
|
% |
|
32.7 |
|
44.9 |
|
|
Abfälle an Deponien/Abfallverbrennungsanlagen/andere Entsorgung |
|
% |
|
67.3 |
|
55.1 |
|
|
Nach Gefährlichkeit: |
|
|
|
|
|
|
|
|
Nichtsonderabfall |
|
% |
|
86.4 |
|
86.1 |
|
|
Sonderabfall |
|
% |
|
13.6 |
|
13.9 |
|
|
Wasser |
|
m 3 |
|
987’576 |
|
1’029’302 |
|
–4.1 |
Wasserverbrauch je Arbeitsstunden |
|
m 3 je 1’000 whr |
|
40.2 |
|
42.0 |
|
–4.3 |
1) Direkte Emissionen von Sulzer, die auf lokal genutzte Primärenergiequellen wie Erdgas und Treibstoffe zurückzuführen sind.
2) Indirekte Emissionen aus sekundären (umgewandelten) Energiequellen wie Strom und Fernwärme.
3) Indirekte Emissionen durch die Produktion und den Transport von Treibstoffen und Gasen, die nicht in den Scopes 1 und 2 erfasst sind.
Weitere Informationen zum Thema Nachhaltigkeit finden Sie unter www.sulzer.com/sustainability.