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Lockdowns führen im zweiten Quartal zu Nachfragestopp

Der starke Jahresauftakt wurde durch den abrupten Volumenrückgang im zweiten Quartal aufgrund der Schliessung von Einzelhandelsgeschäften, Zahnarztpraxen und Fabriken im Zuge der Pandemie überschattet. Applicator Systems (APS) reagierte frühzeitig und entschieden mit Kostensenkungsmassnahmen, die in der zweiten Jahreshälfte in vollem Umfang Wirkung zeigen werden. Der niedrigere Umsatz hatte einen drastischen Rückgang des operativen EBITA und der operativen EBITA-Marge (opROSA) zur Folge. Das Geschäft von APS erholte sich im Juni allmählich wieder. Die Erweiterung des Bechhofen-Werks, mit dem das Unternehmen seine Stellung auf dem Beautymarkt ausbauen will, läuft plangemäss.

Sofern nicht anders angegeben, basieren alle Veränderungen zum Vorjahr auf währungsbereinigten Werten.

Spürbare Folgen der Lockdowns

Die Lockdowns, die von den Behörden zur Bekämpfung des Coronavirus verhängt wurden, hatten weltweit die Schliessung von Einzelhandelsgeschäften und Zahnarztpraxen zur Folge. Kunden aus dem Kosmetiksegment und Dentalpraxen stellten deshalb umgehend sämtliche Aufträge ein. Im Segment Klebstoffe, das ein breites Spektrum an Märkten einschliesslich der Automobil-, Luftfahrt- und Elektronikbranche bedient, schmälerten Werksschliessungen die Nachfrage.

Transformation der Produktionsprozesse und wachsendes Portfolio

Die Division hat Massnahmen ergriffen, um während der Pandemie die Sicherheit der Mitarbeitenden und die Fortsetzung der Geschäftstätigkeit zu gewährleisten. Gleichzeitig treibt das Beautysegment die Transformation seiner Produktionsprozesse weiter voran, um seinen sich verändernden und vielfältigen Kundenstamm besser zu bedienen. Ebenso wird mit der Einführung der Prozessautomation eine höhere Flexibilität angestrebt.

Im Juni 2020 erwarb Sulzer Stamixco, ein kleines Schweizer Unternehmen, das einen innovativen und leistungsstarken Mischer für Klebstoffe entwickelt hat und diesen vertreibt. Damit füllt Sulzer eine Lücke in ihrem Portfolio aus statischen Mischern.

Unser Geschäft litt unter den Lockdown-Massnahmen, die in zahlreichen Ländern weltweit ergriffen wurden. Die vorübergehende Schliessung von Einzelhandelsgeschäften und Zahnarztpraxen führte zu einem starken Nachfragerückgang. Wir haben entschiedene Kostenmassnahmen ergriffen, um die Auswirkungen zu mindern. Zudem sind wir gut positioniert, um bei einer Erholung des Marktes die sich bietenden Chancen zu nutzen.

Girts Cimermans, Divisionsleiter Applicator Systems

Covid-19-Massnahmen mindern Bestellungseingang und Umsatz

In der ersten Jahreshälfte 2020 ging der Bestellungseingang um 27.3% zurück. Das zweistellige Wachstum im Segment Healthcare konnte den Rückgang in den anderen Segmenten nicht kompensieren, die von der vorübergehenden Schliessung von Einzelhandelsgeschäften, Zahnarztpraxen und Fabriken betroffen waren.

Aufgrund der kurzzyklischen Natur des Geschäfts ging der Umsatz infolge der Pandemie gegenüber der Vorjahresperiode um 21.0% zurück. Mit Ausnahme des Segments Healthcare waren die negativen Auswirkungen in allen Segmenten spürbar.

Bestellungseingang nach Segmenten
Bestellungseingang nach Regionen

Rückgang des operativen EBITA und der operativen EBITA-Marge

Das operative EBITA ging im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2019 um 58.3% zurück. Das höhere operative EBITA im Healthcare-Segment konnte die Unterauslastung in den APS-Werken aufgrund der einbrechenden Nachfrage nicht ausgleichen. Die entschiedenen Kostenmassnahmen, die anschliessend ergriffen wurden, werden sich in der zweiten Jahreshälfte positiv auswirken.

Folglich ging die operative EBITA-Marge (opROSA) in der ersten Jahreshälfte 2020 auf 11.8% zurück, verglichen mit 21.7% in der Vorjahresperiode.

Kennzahlen Applicator Systems (1. Januar – 30. Juni)

in Mio. CHF

 

2020

 

2019

 

Veränderung in +/–%

 

+/–% bereinigt 1)

 

+/–% organisch 2)

Bestellungseingang

 

160.2

 

228.4

 

–29.9

 

–27.3

 

–27.3

Bruttomarge des Bestellungseingangs

 

47.4%

 

46.4%

 

 

 

 

 

 

Auftragsbestand am 30. Juni/ 31. Dezember

 

53.6

 

60.8

 

–11.9

 

 

 

 

Umsatz

 

166.1

 

218.2

 

–23.9

 

–21.0

 

–21.0

EBIT

 

9.0

 

15.9

 

–43.5

 

 

 

 

opEBITA

 

19.5

 

47.3

 

–58.7

 

–58.3

 

–58.3

opROSA

 

11.8%

 

21.7%

 

 

 

 

 

 

Mitarbeitende (Anzahl Vollzeitstellen) am 30. Juni/ 31. Dezember

 

1’769

 

1’821

 

–2.9

 

 

 

 

1) Bereinigt um Währungseffekte.

2) Bereinigt um Akquisitions- und Währungseffekte.

Abkürzungen

EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern

opEBITA: operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Amortisationen

opROSA: bereinigte operative Umsatzrendite

Die Definition der alternativen Leistungskennzahlen finden Sie im Sulzer-Geschäftsbericht 2019 (nur in englischer Sprache verfügbar).