Auftragsplus bei höherer Profitabilität
Im ersten Halbjahr 2020 verzeichnete die Division Pumps Equipment (PE) gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen höheren Bestellungseingang. Die Pandemie und damit einhergehende Marktstörungen belasteten sowohl den Umsatz als auch das operative EBITA. Dagegen erhöhte sich die operative EBITA-Marge (opROSA) dank einer soliden Ausführung und Kostendisziplin auf 3.1%.
Sofern nicht anders angegeben, basieren alle Veränderungen zum Vorjahr auf währungsbereinigten Werten.
Schnelles Handeln in beispielloser Krise
Das Team reagierte schnell auf die mit der Pandemie einhergehenden Schwierigkeiten und ergriff frühzeitig Massnahmen, um die Sicherheit der Belegschaft und die Fortführung der Geschäftstätigkeit zu gewährleisten.
Das Unternehmen hat von Behörden weltweit die Genehmigung für die Aufrechterhaltung seines Betriebs während der Lockdowns erhalten, um zentrale Infrastrukturen wie die Energie- und Wasserinfrastruktur, Krankenhäuser, Schifffahrt und Raffinerien in Gang zu halten. Die Aktivitäten in den weltweiten Produktionsstätten von PE wurden während der Krise weitergeführt. Unterbrechungen der Lieferkette und logistische Störungen wurden schnell behoben.
Da hohe Ölvorräte und die rückläufige Nachfrage die Investitionen am Energiemarkt noch für einige Zeit beeinträchtigen dürften, hat Sulzer strukturelle Massnahmen angekündigt. Diese zielen darauf ab, die Kapazitäten im Energiegeschäft um ein Drittel zu senken, beispielsweise durch die beabsichtigte Konsolidierung der Produktion und die Straffung von Ressourcen.
Die Division Pumps Equipment konnte trotz widriger Marktbedingungen erneut eine solide Leistung erzielen. Unsere schnelle und entschiedene Reaktion auf die Pandemie wird dazu beitragen, die Auswirkungen auf unsere künftigen Ergebnisse zu mindern.
Frédéric Lalanne, Divisionsleiter Pumps Equipment
Digitalisierung und Diversifizierung vorantreiben
Aufgrund der Reisebeschränkungen und des erschwerten Zugangs zu Kundenstandorten hat Sulzer Digitalisierungsprojekte vorangetrieben, um die Geschäftstätigkeit weiter fortführen zu können. Das Unternehmen hat sein Programm für den digitalen Testlauf von Pumpen erweitert. Somit konnten Pumpenprojekte während der Covid-19-Krise schnell und effizient digital abgenommen werden, ohne dass Kunden hierfür an einen Sulzer-Standort reisen mussten. Dies dürfte für Kunden künftig die bevorzugte Option darstellen und markiert somit auch einen klaren Schritt in Richtung der intelligenten Fabrik.
Wie im Juni mitgeteilt, beteiligten wir uns mit 25% am finnischen Technologieunternehmen Tamturbo. Damit treibt Sulzer ihre Diversifizierung weiter voran und hat ihr bestehendes Angebot an Niederdruckkompressoren um ölfreie industrielle Luftkompressoren erweitert. Die bahnbrechenden Lösungen von Tamturbo ebnen den Weg für eine umweltfreundlichere, energieeffizientere und nahezu instandhaltungsfreie Drucklufterzeugung.
Anstieg des Bestellungseingangs
Der Bestellungseingang erhöhte sich um 6.0%, was auf die weltweite Präsenz der Division und ihre starke Marktposition im Nahen Osten zurückzuführen war. Ohne zwei Grossaufträge in Höhe von insgesamt CHF 42 Millionen im ersten Halbjahr 2019, die einen hohen Vergleichswert darstellten, erhöhte sich der Bestellungseingang im Wassermarkt um 2.5%. Der Bestellungseingang im Segment der allgemeinen Industrie ging aufgrund der schwächeren Marktentwicklung im Zuge der Covid-19-Pandemie um 6.3% zurück.
Auf regionaler Basis erhöhte sich der Bestellungseingang um 21.2% in Nord-, Mittel- und Südamerika und um 4.4% im Asien-Pazifik-Raum. Bereinigt um den hohen Wert im Vergleichszeitraum 2019, der sich auf die beiden oben erwähnten Grossaufträge stützte, belief sich der Anstieg in Europa, dem Nahen Osten und Afrika auf 10.2%.
Bestellungseingang nach Segmenten
Bestellungseingang nach Regionen
Solide Profitabilität bei geringerem Umsatz
Obwohl die Lockdowns zu Unterbrechungen in der Lieferkette und Logistik führten, die den Umsatz um 4.4% verringerten, erhöhte sich die Profitabilität auf 3.1% (opROSA). Das operative EBITA ging infolge des geringeren Absatzvolumens zurück. Dagegen konnte die operative EBITA-Marge (opROSA) mit einer soliden Ausführung und Kostenmassnahmen verbessert werden.
Kennzahlen Pumps Equipment (1. Januar – 30. Juni)
in Mio. CHF |
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2020 |
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2019 |
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Veränderung in +/–% |
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+/–% bereinigt 1) |
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+/–% organisch 2) |
Bestellungseingang |
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744.0 |
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752.5 |
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–1.1 |
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6.0 |
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7.3 |
Bruttomarge des Bestellungseingangs |
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26.7% |
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27.4% |
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Auftragsbestand am 30. Juni/ 31. Dezember |
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999.1 |
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924.3 |
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8.1 |
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Umsatz |
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616.6 |
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690.3 |
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–10.7 |
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–4.4 |
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–3.1 |
EBIT |
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–27.1 |
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–0.1 |
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n/a |
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opEBITA |
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19.2 |
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20.0 |
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–3.8 |
|
–4.5 |
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6.3 |
opROSA |
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3.1% |
|
2.9% |
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Mitarbeitende (Anzahl Vollzeitstellen) am 30. Juni/ 31. Dezember |
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5’623 |
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5’759 |
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–2.4 |
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1) Bereinigt um Währungseffekte.
2) Bereinigt um Akquisitions- und Währungseffekte.
Abkürzungen
EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern
opEBITA: operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Amortisationen
opROSA: bereinigte operative Umsatzrendite
Die Definition der alternativen Leistungskennzahlen finden Sie im Sulzer-Geschäftsbericht 2019 (nur in englischer Sprache verfügbar).