Starke Leistung bei allen KPIs

Hinweis: Sofern nicht anders angegeben, basieren alle Veränderungen zum Vorjahr auf organischen Werten (währungs-, akquisitions- und dekonsolidierungsbereinigt).

Alle Geschäftsbereiche zeigten starke Leistungen, wobei der Bestelleingang um 13.9% und der Umsatz um 13.2% im Vergleich zum Vorjahr anstieg. Die betriebliche Rentabilität erreichte 11.1%, was eine deutliche Verbesserung um 110 Basis Punkte im Vergleich zu 2022 darstellt. Der Free Cash Flow erreichte CHF 301.3 Millionen, eine Erhöhung um CHF 243.0 Millionen gegenüber CHF 58.3 Millionen im gleichen Vorjahreszeitraum.

Zweistelliges Wachstum bei Bestellungen und Umsatz in allen Divisionen

Der Bestellungseingang nahm im Vergleich zu 2022 konzernweit um 13.9% zu und stieg auf CHF 3’580.3 Millionen, was den höchsten Wert des Bestelleingangs der letzten zehn Jahre darstellt. Aufgrund der starken Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber den meisten anderen Konzernwährungen, wirkten sich die Währungsumrechnungseffekte mit CHF 276.1 Millionen negativ auf den Bestellungseingang aus. Veräusserungen und Dekonsolidierungen wirkten sich mit CHF 46.9 Millionen aus. Die Bruttomarge des Bestellungseingangs¹ stieg um 0.4 Prozentpunkte auf 33.9%.

Die Division Flow Equipment verzeichnete beim Bestellungseingang ein Plus von 11.2%. Grossaufträge zur Unterstützung der Energiewende und der Energiesicherheit, die in der ersten Jahreshälfte verbucht wurden, trugen massgeblich dazu bei. In der Division Services stiegen die Bestellungen um 19.8%, gestützt auf die positive Entwicklung der Endmärkte in Nord-, Mittel- und Südamerika. Die Division Chemtech verzeichnete ein Auftragsplus von 10.5%, bedingt durch Grossaufträge in der ersten Jahreshälfte und ihr gut aufgestelltes Produkt- und Komponentengeschäft. 

Per 31. Dezember 2023 belief sich der Auftragsbestand auf CHF 1’946.8 Millionen (31. Dezember 2022: CHF 1’844.7 Millionen). Die negativen Währungsumrechnungseffekte auf den Auftragsbestand beliefen sich insgesamt auf CHF 162.1 Millionen.

1) Die Bruttomarge des Bestellungseingangs errechnet sich aus dem erwarteten Bruttogewinn des Bestellungseingangs dividiert durch den Bestellungseingang.

Bestellungseingang

Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 13.2% auf CHF 3’281.7 Millionen. Die negativen Währungseffekte beliefen sich auf insgesamt CHF 247.8 Millionen. Veräusserungen und Dekonsolidierungen wirkten sich mit CHF 71.1 Millionen aus.

In der Division Flow Equipment stieg der Umsatz um 10.9%, wobei alle Geschäftsbereiche, insbesondere die Industrie, von dem hohen Auftragsbestand und der allgemeinen Stabilisierung der Lieferkette profitierten. Der Umsatz im Bereich Services wuchs ebenfalls und erreichte einen Gesamtanstieg von 14.5%, wozu alle Regionen beitrugen. Bei Chemtech stieg der Umsatz dank der soliden Abarbeitung des hohen Auftragsbestands um 15.5%.

Unsere starke Performance im Jahr 2023 macht deutlich, wie wertvoll unsere Lösungen und unser Know-how für Schlüsselindustrien sind. Die Nachfrage nach unseren wichtigen Services und Produkten ist gross – sowohl in unseren herkömmlichen als auch in sich entwickelnden Märkten.”

Thomas ZicklerChief Financial Officer

Gesunde Bruttomargen

Bedingt durch operative Exzellenz und einen besseren Produktmix, verbesserte sich die Bruttomarge auf 33.0% gegenüber 29.5% im Vorjahr, als sie durch russlandbedingte Abschreibungen belastet wurde. Einhergehend mit dem gestiegenen Umsatzvolumen verbesserten sich die Margen, und der Bruttogewinn belief sich auf CHF 1’084.6 Millionen (2022: CHF 939.6 Millionen).

Operationelle Profitabilität steigt um 110 Basispunkte auf 11.1% 

Die gestiegenen Umsätze und die besseren Margen führten zu einem Anstieg des operationellen Gewinns um 25.3% auf CHF 365.6 Millionen ((2022: CHF 317.6 Millionen). Dies führte zu der mit 11.1% höchsten operationellen Profitabilität in den letzten zehn Jahren. Gegenüber dem Vorjahr (10.0%) bedeutet dies eine Verbesserung um 110 Basispunkte. Alle Divisionen konnten ihre operationelle Profitabilität erfolgreich verbessern.

Überleitung vom operationellen Ergebnis zum EBIT

Umsatzrendite bei 10.0%

Per 31. Dezember 2023 belief sich das EBIT auf CHF 329.7 Millionen (CHF 111.4 Millionen im Vorjahr). Im Vorjahresergebnis sind Abschreibungen in Zusammenhang mit dem Ausstieg aus dem Russlandgeschäft und den Schliessungen von Standorten in Polen in Höhe von CHF 147.3 Millionen enthalten. Die Umsatzrendite (ROS) lag bei 10.0%, gegenüber 3.5% am 31. Dezember 2022. Im Berichtsjahr wurde infolge des Ausstiegs aus den russischen Geschäftsaktivitäten ein geringfügiger Gewinn verbucht und unter den nicht operativen Positionen ausgewiesen. Restrukturierungskosten in Höhe von CHF 3.0 Millionen fielen ebenfalls an, vornehmlich in Zusammenhang mit der Reorganisation der Division Flow Equipment.

Berechnung von Umsatzrendite (ROS) und operationeller Profitabilität

Finanzergebnis

Der Netto-Finanzaufwand betrug insgesamt CHF 22.2 Millionen, verglichen mit CHF 1.6 Millionen im Jahr 2022.

Der Netto-Zinsaufwand verringerte sich um CHF 5.7 Millionen, was auf einen höheren Zinsertrag aus flüssigen Mitteln zurückzuführen ist. Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten wirkten sich mit CHF 5.1 Millionen positiv aus (CHF 24.0 Millionen im Jahr 2022), und die Währungsverluste beliefen sich auf CHF 17.9 Millionen (2022: CHF 6.6 Millionen). Der Vorjahreswert wurde durch einen positiven Währungseffekt von CHF 21.0 Millionen aus nicht abgesicherten konzerninternen Darlehen an russische Gesellschaften vor deren Klassifizierung als „zur Veräusserung gehalten“ beeinflusst. Der übrige Finanzaufwand belief sich auf CHF 2.5 Millionen (CHF –1.5 Millionen im Jahr 2022).

Effektive Steuerquote liegt bei 24.2%

Der Ertragssteueraufwand verringerte sich trotz des höheren Vorsteuerertrags auf CHF 73.8 Millionen (2022: CHF 79.0 Millionen). Möglich gemacht haben dies eine verbesserte Verwendung von steuerlichen Verlustvorträgen, eine gewährte steuerliche Forschungs- und Entwicklungsförderung und erfolgreich abgeschlossene Steuerprüfungen. Die effektive Steuerquote (ETR) sank von 73.8% (ohne Russland und Polen: 30.7%) im Vorjahr auf 24.2% im Geschäftsjahr 2023.

Anstieg von Nettogewinn und Kern-Nettogewinn

Der Nettogewinn belief sich im Berichtsjahr auf CHF 230.5 Millionen. 2022 waren es nur CHF 28.0 Millionen, bedingt durch Kosten in Höhe von CHF 133.7 Millionen im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus dem Russland- und dem Polengeschäft, welche das Ergebnis von Sulzer belasteten. Der Kern-Nettogewinn ohne steuerbereinigte Effekte nicht operativer Positionen belief sich auf CHF 257.9 Millionen, verglichen mit CHF 213.1 Millionen im Jahr 2022. Der unverwässerte Gewinn je Aktie stieg von CHF 0.85 Millionen im Vorjahr auf CHF 6.76 in 2023.

Überleitung vom Nettogewinn zum Kern-Nettogewinn

Bessere Bilanzeffizienz

Hinweis: Sofern nicht anders angegeben basieren alle Veränderungen zum Vorjahr auf den nominalen Werten.

Die Bilanzsumme lag am 31. Dezember 2023 bei CHF 4’369.5 Millionen und somit CHF 250.7 Millionen unter dem Wert vom 31. Dezember 2022. Ursächlich hierfür waren hauptsächlich die Rückzahlung einer Anleihe, das effektivere Management des Umlaufvermögens und gestiegene Vermögenswerte von leistungsorientierten Pensionsplänen.

Die langfristigen Vermögenswerte stiegen um CHF 101.7 Millionen auf CHF 1’685.9 Millionen. Negative Fremdwährungseffekte in Höhe von CHF 38.9 Millionen auf den Goodwill und eine Verringerung der sonstigen immateriellen Vermögenswerte um CHF 37.5 Millionen konnten durch einen Anstieg der Vermögenswerte von leistungsorientierten Pensionsplänen in Höhe von CHF 169.2 Millionen ausgeglichen werden. Das Umlaufvermögen verringerte sich um CHF 352.4 Millionen, darunter CHF 30.4 Millionen aus der Dekonsolidierung der russischen Geschäftsaktivitäten, die zuvor als „zur Veräusserung gehalten“ klassifiziert waren. Die flüssigen Mittel gingen um CHF 221.7 Millionen zurück, im Wesentlichen aufgrund der Rückzahlung einer Anleihe. Die kurzfristigen Vermögenswerte wie Vorräte, Anzahlungen von Lieferanten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte, verringerten sich um CHF 85.5 Millionen.

Das gesamte Fremdkapital sank um CHF 320.7 Millionen und lag zum 31. Dezember 2023 bei CHF 3’270.8 Millionen. Ursächlich hierfür war vor allem die Rückzahlung einer Anleihe in Höhe von CHF 290.0 Millionen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verringerten sich um CHF 73.1 Millionen ebenfalls, während bei den Vertragsverbindlichkeiten ein Anstieg (CHF 68.7 Millionen) verbucht wurde. Verbindlichkeiten in Höhe von CHF 25.4 Millionen, die zuvor als „zur Veräusserung gehalten“ ausgewiesen waren, wurden im Zuge der Dekonsolidierung des Russlandgeschäfts ausgebucht.

Das Eigenkapital erhöhte sich um CHF 70.0 Millionen auf CHF 1’098.6 Millionen. Ursächlich hierfür waren der Nettogewinn (CHF 230.5 Millionen) und die Neubewertung von leistungsorientierten Vorsorgeplänen (CHF 128.8 Millionen), welche zum Teil durch negative Währungsumrechnungseffekte (CHF 146.0 Millionen), die Dividendenausschüttung (CHF 119.2 Millionen) und den Erwerb von Minderheitsanteilen (CHF 22.8 Millionen) ausgeglichen wurden.

Die Nettoverschuldung verringerte sich von CHF 234.6 Millionen im Jahr 2022 auf CHF 172.3 Millionen im Jahr 2023, vor allem aufgrund des starken operativen Cashflows. Das Verhältnis der Nettofinanzschulden zum EBITDA verringerte sich von 0.87 im Vorjahr auf 0.39. Massgeblich hierfür waren der Anstieg des EBITDA und der Rückgang der Nettofinanzschulden.

Free Cash Flow in Rekordhöhe

Der deutlich verbesserte Free Cash Flow hat mit CHF 301.3 Millionen (2022: CHF 58.3 Millionen) zum ersten Mal seit über zehn Jahren die 300-Millionen-Franken-Grenze überschritten.

Der Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit stieg um CHF 243.0 Millionen auf CHF 362.2 Millionen (2022: CHF 119.2 Millionen). Neben dem höheren Nettogewinn und einem effektiven Management des Umlaufvermögens waren auch geringere Steuerzahlungen für diese Verbesserung ausschlaggebend.

Überleitung vom Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit zum Free Cash Flow

Der Mittelfluss aus Investitionstätigkeit belief sich im Vergleich zu CHF 87.8 Millionen im Vorjahr auf CHF 104.8 Millionen. Der Nettomittelabfluss für den Kauf sowie Verkauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten lag mit CHF 61.0 Millionen in etwa auf Vorjahresniveau (2022: CHF 60.9 Millionen). Daneben belief sich der durch Akquisitionen und Veräusserungen/Dekonsolidierungen bedingte Mittelabfluss auf CHF 45.7 Millionen.

Der Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf CHF 448.6 Millionen gegenüber CHF 285.4 Millionen im Vorjahr. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um die Rückzahlung einer Anleihe in Höhe von CHF 290.0 Millionen und Dividendenzahlungen in Höhe von CHF 81.2 Millionen.

Insgesamt betrug die Nettoveränderung der Flüssigen Mittel seit dem 1. Januar 2023 CHF -250.3 Millionen, einschliesslich Wechselkursverlusten in Höhe von CHF 59.0 Millionen.

Ausblick für 2024

Trotz eines sehr unsicheren globalen Umfelds erzielte Sulzer 2023 gute Finanzergebnisse in allen Divisionen und ist für Wachstum gut aufgestellt. Für 2024 erwartet Sulzer ein organisches Wachstum des Bestellungseingangs von 2 bis 5% im Vergleich zum Vorjahr. Es wird erwartet, dass sich der Bestellungseingang in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zur sehr starken ersten Jahreshälfte 2023 langsam entwickelt und die Leistung in der zweiten Jahreshälfte anzieht - diese Erwartung spiegelt die Art des Projektgeschäfts in den Märkten von Sulzer wider. Darüber hinaus erwartet Sulzer ein organisches Umsatzwachstum von 6 bis 9% und eine Fortsetzung des Aufwärtstrends der operativen Rentabilität auf rund 12% des Umsatzes.

Abbreviations

EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern

ROS: Umsatzrendite

EBITDA: Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen

FCF: Free Cash flow

Die Definition der alternativen Leistungskennzahlen finden Sie unter „Supplementary information“ im Finanzteil (nur in englischer Sprache verfügbar).

Unsere Kennzahlen

Lagebericht BRD Flow Equipment