– Lagebericht – Finanzbericht

Starke Performance in allen Geschäftsbereichen

Hinweis: Sofern nicht anders angegeben, basieren alle Veränderungen zum Vorjahr auf währungsbereinigten Werten (währungs-, akquisitions- und dekonsolidierungsbereinigt).

Der Bestellungseingang stieg um 24.1%, wobei alle Divisionen gute Geschäftsergebnisse erzielten. Das Umsatzvolumen erhöhte sich mit 15.4% gegenüber dem Vorjahr ebenfalls deutlich. Die operationelle Profitabilität belief sich auf 10.1%, ein Plus von 110 Basispunkten im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022. Der Free Cash Flow erreichte CHF 106.6 Millionen, ein Anstieg um CHF 184.8 Millionen gegenüber CHF –78.2 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Starke Wachstumsdynamik in allen drei Divisionen

Der Bestellungseingang von Sulzer stieg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um 24.1% auf CHF 1'992.4 Millionen. Dies trotz negativer Währungseffekte auf den Auftragseingang in Höhe von CHF 136.0 Millionen und einem negativen Einfluss von CHF 24.0 Millionen aus Veräusserungen und Dekonsolidierungen. Die Bruttomarge des Bestellungseingangs stieg nominal um 20 Basispunkte auf 33.0%.

In der Division Flow Equipment legten die Bestellungen um 25.1% zu, gestützt vor allem auf ein Auftragsplus von 84.3% im Bereich Energie. Der Bereich Wasser verzeichnete einen stabilen Bestellungseingang, im Bereich Industrie gingen die Bestellungen leicht um 1.2% zurück. In der Division Services legten die Bestellungen mit 22.1% ebenfalls deutlich zu. Im Hinblick auf die Regionen war der Bestellungseingang in Nord-, Mittel- und Südamerika mit einem Anstieg von 34.7% und in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) mit einem Wachstum von 14.0% besonders stark ausgeprägt. Dadurch konnte ein Rückgang von 7.6% in der Region Asien-Pazifik, die in der ersten Jahreshälfte 2022 einen Grossauftrag verbuchen konnte, mehr als ausgeglichen werden. Bei Chemtech nahm der Bestellungseingang um 25.3% zu. Ein Grund dafür waren die Steigerungen in der Region Asien-Pazifik (29.7%) sowie in Nord-, Mittel- und Südamerika (25.0%), die den Rückgang in Europa/Übriges Afrika (ERA) von 21.8% kompensierten. Die Bestellungen in der Division Chemtech legten in allen Geschäftsbereichen weiterhin stark zu, insbesondere im Segment Renewables, das einen Anstieg um 78.9% auf insgesamt 88.7 Millionen verzeichnete. Dies entspricht 17.6% des gesamten Bestellungseingangs von Chemtech.

Sulzer startet in die zweite Jahreshälfte 2023 mit einem hohen Auftragsbestand von CHF 2'141.7 Millionen (31. Dezember 2022: CHF 1'844.7 Millionen). Darin enthalten sind negative Währungsumrechnungseffekte in Höhe von CHF 155.3 Millionen.

Die starke Nachfrage nach den innovativen Lösungen von Sulzer führte zu einem deutlichen Bestellungswachstum in allen Divisionen. Dank der ausgezeichneten Auftragsabwicklung und höherer Margen stiegen Umsatz und Gewinn deutlich. Wir erwarten, dass sich die Dynamik im zweiten Halbjahr fortsetzt, und haben infolgedessen unsere Prognose für das Gesamtjahr für Bestellungen, Umsatz und Profitabilität erhöht.”

Thomas ZicklerChief Financial Officer

Bestellungen

Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 15.4% auf CHF 1'601.6 Millionen, trotz eines negativen Einflusses aus Veräusserungen in Höhe von CHF 43.2 Millionen und negativer Währungsumrechnungseffekte von CHF 105.8 Millionen.

Der Umsatz in der Division Flow Equipment stieg um 14.1%. Im Bereich Wasser war er mit 19.5% am höchsten, gefolgt vom Bereich Industrie mit einem Plus von 18.4%. Beide Geschäftssegmente waren in der ersten Jahreshälfte 2022 stark von Schwierigkeiten in der Lieferkette beeinträchtigt. Im Jahr 2023 hat sich diese Situation entspannt und der Umsatz im Energiebereich nahm um 4.7% zu. Die Division Services konnten in allen Regionen ein starkes Umsatzwachstum verzeichnen, was zu einem Gesamtanstieg von 11.3% führte. Auch hier war das Wachstum in Nord-, Mittel- und Südamerika am höchsten, aber auch in den Regionen Asien-Pazifik und EMEA wurden starke Zuwächse erzielt. Bei Chemtech stiegen die Umsätze deutlich um 24.3%, dank einer starken Ausrichtung auf die Abwicklung des hohen Auftragsbestands, mit dem die Division in das Jahr gestartet war.

Höhere Bruttomarge

Die Bruttomarge verbesserte sich auf 32.3% und lag damit deutlich über dem Wert von 28.4% im ersten Halbjahr 2022, als russlandbedingte Abschreibungen in Höhe von CHF 38.8 Millionen die Bruttomarge belasteten. Ohne diese Abschreibungen wäre die Bruttomarge im ersten Halbjahr 2023 dank einer soliden Umsetzung und einem besseren Geschäftsmix höher ausgefallen als im Vorjahreszeitraum. In Verbindung mit dem gestiegenen Umsatzvolumen belief sich der Bruttogewinn auf CHF 516.9 Millionen (H1 2022: CHF 430.9 Millionen).

Operationelle Profitabilität steigt auf 10.1%

Der operationelle Gewinn belief sich auf CHF 162.4 Millionen im Vergleich zu CHF 135.8 Millionen im ersten Halbjahr 2022, ein Anstieg von 27.3%. Gestiegene Umsätze, solide Margen und ein besserer Mix trugen am meisten zu diesem Wachstum bei und führten zu einer operationellen Profitabilität von 10.1% (erstes Halbjahr 2022: 9.0%).

Die operationelle Profitabilität konnte in allen Divisionen verbessert werden:

Überleitung vom operationellen Ergebnis zum EBIT (1. Januar – 30. Juni)

Umsatzrendite bei 9.5%

Im ersten Halbjahr 2023 wurde infolge des Ausstiegs aus den russischen Geschäftsaktivitäten ein Gewinn aus der Dekonsolidierung in Höhe von CHF 8.0 Millionen verbucht und unter den nicht operativen Positionen ausgewiesen. Sulzer verzeichnete bis Ende Juni Einmalaufwendungen in Höhe von CHF 141.4 Millionen. Darunter fallen insbesondere Abschreibungen in Höhe von CHF 132.5 Millionen im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus dem Russlandgeschäft und den Schliessungen der Standorte in Polen.

Bis Ende Juni 2023 belief sich das EBIT nach CHF –25.5 Millionen im ersten Halbjahr 2022 auf CHF 151.5 Millionen. In diesem Ergebnis sind die genannten Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus dem Russlandgeschäft enthalten. Die Umsatzrendite (ROS) lag bei 9.5%, gegenüber –1.7% am 30. Juni 2022.

Berechnung von ROS und operationeller Profitabilität (1. Januar – 30. Juni)

Finanzergebnis

Der Finanzaufwand betrug insgesamt CHF 12.8 Millionen, verglichen mit einem Finanzaufwand von CHF 8.5 Millionen im Jahr 2022. Der Nettozinsaufwand verbesserte sich von CHF 9.7 Millionen im ersten Halbjahr 2022 auf CHF 5.6 Millionen in der ersten Jahreshälfte 2023. Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von Sicherungsinstrumenten für nicht operative Positionen wirkten sich mit CHF 9.1 Millionen negativ aus (positiv: CHF 9.1 Millionen bis 30. Juni 2022). Die sonstigen Wechselkursgewinne beliefen sich auf CHF 2,7 Millionen, verglichen mit Gewinnen von CHF 10.3 Millionen im ersten Halbjahr 2022. Dabei konnten die negativen Wechselkursbewegungen bei nicht operativen Positionen durch den positiven Einfluss von CHF 21.0 Millionen aus nicht abgesicherten konzerninternen Darlehen an Russland mehr als ausgeglichen werden.

Effektive Steuerquote liegt bei 24.2%

Die geschätzte durchschnittliche Steuerquote für das Jahr 2023 liegt bei 24.2%, verglichen mit 166.4% (ohne Russland und Polen: 30.3%) in den sechs Monaten bis zum 30. Juni 2022. Der Ertragssteueraufwand belief sich im ersten Halbjahr 2023 auf CHF 33.3 Millionen, gegenüber CHF 30.5 Millionen in den sechs Monaten bis zum 30. Juni 2022. Dies aufgrund eines deutlich höheren steuerpflichtigen Ertrags.

Anstieg von Nettogewinn und Kern-Nettogewinn

Ein höheres operationelles Ergebnis führte zu einem Anstieg des Nettogewinns auf CHF 104.3 Millionen im Vergleich zu CHF –48.8 Millionen im Vorjahr, das durch Einmaleffekte belastet war. Der Kern-Nettogewinn (ohne Restrukturierungsaufwand, Amortisation, Wertminderungen, nicht operative Positionen und steuerbereinigte Effekte nicht operativer Positionen) betrug CHF 114.4 Millionen, verglichen mit CHF 74.4 Millionen in der Vorjahresperiode. Der unverwässerte Gewinn je Aktie stieg in den ersten sechs Monaten bis zum 30. Juni 2023 von CHF –1.43 im Vorjahreszeitraum auf CHF 3.07.

Überleitung vom Nettogewinn zum Kern-Nettogewinn

Wichtige Bilanzpositionen

Sofern nicht anders angegeben, basieren alle Bilanzveränderungen zum Vorjahr auf nominellen Werten.

Die Bilanzsumme lag am 30. Juni 2023 bei CHF 4'539.3 Millionen und somit CHF 80.9 Millionen unter dem Wert vom 31. Dezember 2022. Die langfristigen Vermögenswerte verringerten sich um CHF 33.2 Millionen auf CHF 1'551.0 Millionen, hauptsächlich aufgrund negativer Fremdwährungseffekte in Höhe von CHF 17.7 Millionen auf den in anderen Währungen als dem Schweizer Franken denominierten Goodwill sowie einer Verringerung weiterer immaterieller Vermögenswerte um CHF 18.1 Millionen. Das Umlaufvermögen verringerte sich um CHF 47.7 Millionen, darunter CHF 30.4 Millionen aus der Dekonsolidierung der russischen Geschäftsaktivitäten, die zuvor als „zur Veräusserung gehalten“ klassifiziert waren. Darüber hinaus gingen die flüssigen Mittel hauptsächlich aufgrund von Dividendenzahlungen um CHF 54.9 Millionen zurück. Die Vorräte erhöhten sich (CHF 18.0 Millionen). Gleichzeitig stiegen die Lieferantenanzahlungen (CHF 28.0 Millionen). Dagegen verringerten sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um CHF 32.3 Millionen.

Das gesamte Fremdkapital erhöhte sich um CHF 5.1 Millionen und lag zum 30. Juni 2023 bei CHF 3'596.6 Millionen. Die Hauptgründe hierfür waren eine Zunahme der Vertragsverbindlichkeiten (CHF 59.5 Millionen) sowie ein Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (CHF 25.6 Millionen). Verbindlichkeiten in Höhe von CHF 25.4 Millionen, die zuvor als „zur Veräusserung gehalten“ ausgewiesen waren, wurden im Zuge der Dekonsolidierung des Russlandgeschäfts eliminiert.

Das Eigenkapital verringerte sich um CHF 86.0 Millionen auf CHF 942.6 Millionen. Ursächlich hierfür waren vor allem die Dividendenausschüttung (CHF 119.0 Millionen) sowie Währungsumrechnungseffekte (CHF 67.1 Millionen), die nur teilweise durch den Nettogewinn (CHF 104.3 Millionen) ausgeglichen werden konnten.

Free Cash Flow verbessert

Der Free Cash Flow belief sich im ersten Halbjahr 2023 auf CHF 106.6 Millionen, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Wert von CHF –78.2 Millionen im Vorjahreszeitraum. Neben dem höheren Nettogewinn und einem besseren Management des Umlaufvermögens waren auch geringere Steuerzahlungen für diese Verbesserung ausschlaggebend.

Überleitung vom Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit zum Free Cash Flow

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich im ersten Halbjahr 2023 auf CHF 68.2 Millionen, verglichen mit CHF 28.3 Millionen im Vorjahreszeitraum. Neben dem Nettomittelabfluss von CHF 26.7 Millionen für den Kauf sowie Verkauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten ist dies vor allem auf den Mittelabfluss, bedingt durch Akquisitionen und Veräusserungen/Dekonsolidierungen, von CHF 43.4 Millionen zurückzuführen.

Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit betrug CHF 124.3 Millionen gegenüber CHF 113.4 Millionen im ersten Halbjahr 2022. Im Geschäftsjahr 2022 beliefen sich die Dividendenzahlungen auf CHF 80.9 Millionen, verglichen mit CHF 80.6 Millionen im Vorjahr. Die Veränderung der flüssigen Mittel seit dem 1. Januar 2023 betrug netto CHF –83.5 Millionen. Darin enthalten sind Wechselkursverluste auf flüssigen Mitteln in Höhe von CHF 24.3 Millionen.

Ausblick für 2023

Der bisherige Jahresverlauf verlief sehr erfolgreich, und wir gehen weiterhin von einer lebhaften Nachfrage auf unseren Märkten aus. Aufgrund unserer starken Position in den Wachstumsmärkten haben wir unsere Guidance kürzlich nach oben angepasst und erwarten gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein organisches Auftragsplus von 10 bis 14%, ein organisches Umsatzwachstum von 11 bis 13% und eine operationelle Profitabilität von rund 11% des Umsatzes.

Abkürzungen

EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern
ROS: Umsatzrendite
EBITDA: Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen
FCF: Free Cash Flow
Die Definition der alternativen Leistungskennzahlen finden Sie unter „Ergänzende Informationen“ im Geschäftsbericht 2022 (nur in englischer Sprache verfügbar).

Unsere Kennzahlen

Lagebericht Flow Equipment