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Brennstoff aus Kunststoffmüll

Weltweit forschen Menschen an neuen Möglichkeiten für einen nachhaltigeren Umgang mit Kunststoff. Das norwegische Start-up-Unternehmen Quantafuel wählte Sulzer als Partner für den Bau einer revolutionären Anlage, die Kunststoffmüll in Brennstoff umwandelt.

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Die meisten Kunststoffe halten ewig. Sie sind nicht biologisch abbaubar und brauchen bis zu 1’000 Jahre, um zu zerfallen. Während die Langlebigkeit von Materialien in der Regel eine gute Eigenschaft ist, werden diese haltbaren Kunststoffe meist zur Herstellung von kurzlebigen Einwegprodukten verwendet.  

Laut einer aktuellen Studie hat die Menschheit bis 2015 8.3 Milliarden Tonnen Kunststoffe produziert. Davon endeten rund 80% als Abfall, nur 9% konnten recycelt werden.

Heute landen jedes Jahr rund 8 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle im Meer. Überall auf der Welt wird nach Wegen gesucht, das Volumen von Kunststoffabfällen zu reduzieren.

Eine vielversprechende Alternative

Quantafuel, ein norwegisches Start-up-Unternehmen, hat sich der Mission verschrieben, nicht recycelbare Abfälle in Treibstoff umzuwandeln. Kürzlich hat das Unternehmen ein chemisches Recycling-Verfahren vorgestellt, dass Kunststoffpolymere wieder in Kohlenwasserstoffe umwandelt.

Quantafuel kombiniert Abfallbehandlung mit chemischem Recycling und gelangt so zu recycelten Kohlenwasserstoffen. Damit lassen sich Produkte herstellen, die eigentlich auf Erdöl basieren, wie Brennstoffe oder wiederum neue Kunststoffe. Damit sinkt die Abfallmenge und der CO2-Fussabdruck der natürlichen Öl- und Gasressourcen wird kleiner.

Die Aufbereitungsanlage von Quantafuel, ausgestattet mit den Fraktionierungssystemen von Sulzer, recycelt Kunststoffabfälle und verwandelt sie in wertvolle Ressourcen wie Treibstoff und andere erdölbasierte Produkte.

Die richtige Fraktionierung macht den Unterschied

Nach erfolgreicher Pilotphase entschied sich Quantafuel, in Skive, Dänemark, die erste komplette Anlage für einen kontinuierlichen Prozess zu errichten. Dabei hing die Prozesseffektivität des Unternehmens von einer effizienten und skalierbaren Fraktionierungstechnologie ab.

Die führende Position von Sulzer in der Separations- und Mischtechnik sowie die langjährige Erfahrung in der Konstruktion und Herstellung von Skid-montierten Anlagen machten Sulzer zum idealen Partner für Quantafuel.

Erfolg nach weniger als zehn Monaten

Bei diesem Projekt war vor allem die schnelle Markteinführung entscheidend. Sulzer musste bei den langen Fertigungszeiten für diese komplexen Separationsanlagen Reaktionsfähigkeit und Effizienz beweisen.

Dank seiner Expertise war Sulzer in der Lage, die flexiblen Fraktionierungseinheiten in der Rekordzeit von weniger als zehn Monaten zu planen, herzustellen und ihre Installation abzuschliessen.

Der Beginn einer neuen Kunststoffindustrie

Die fertige Anlage ist einzigartig. Sie kann täglich 66 Tonnen Kunststoff recyceln und in 53 Tonnen Kohlenwasserstoffe verwandeln, die als Brennstoff oder zur Herstellung einer Vielzahl von Chemikalien verwendet werden können.

Quantafuel war von dem auf Skids montierten System sehr beeindruckt. Beide Unternehmen freuen sich, weitere weltweit geplante Kunststoff-zu-Brennstoff-Anlagen zu realisieren.

Sulzer unterstützt Kunden bei einer Reihe von nachhaltigen Projekten, die die Art und Weise revolutionieren, wie wir recyceln und Emissionen reduzieren. Dies könnte der Beginn einer neuen und nachhaltigeren Kunststoffindustrie sein.